Vom Gedankenkarussell zur Tatkraft
Nach einer Stunde kam der Durchbruch, und die Tränen. Tränen der Erleichterung. ENDLICH war der nächste Schritt klar. ENDLICH war die Energie freigesetzt, die seit einem Jahr in dem Gedankenkarussell ohne Ausweg kreiste. Jetzt brachen der Mut, die Tatkraft, die Zuversicht, die Lust auf Neues ungehindert durch. Wie wenn die Schranke beim Pferderennen hoch geht, und die ganze Kraft losstürmt.
Welch bewegender Moment. Wenn der Klient :
- Lösungen sieht, anstatt Probleme.
- Wahlmöglichkeiten, anstatt Einschränkungen.
- Freiheit, anstatt Begrenzungen.
Welch eine Freude, an diesem Ereignis teil zu haben. Diese Momente, darum bin ich Coach. Personen in ihre Kraft führen, Möglichkeiten eröffnen, konkrete Schritte planen, seine Wünsche und Träume in die Realität bringen. Die Lebendigkeit feiern!
Warum tun wir uns häufig so schwer damit? 3 Mythen:
Welche Mythen glauben wir, die zwar idealistisch sind, aber dazu führen, dass wir ein ganzes Jahr damit verbringen, um nicht zu sagen „vergeuden“, uns im Kreise zu drehen und fast „durchdrehen“?
Es muss die richtige Entscheidung sein. Besser noch: die perfekte Entscheidung. Die Entscheidung soll für die nächsten vielen Jahre halten.
Spoiler: Das Leben verändert sich. Jeden Tag. Wir wissen nicht, was morgen passiert. Wenn wir ehrlich sind, wissen wir nicht einmal, was in 5 Minuten passiert. Und trotzdem machen wir Pläne und wägen uns in vermeintlicher Sicherheit.
Was ist richtig, was ist perfekt? Ich kann nur für mich entscheiden, was gerade jetzt in dieser Situation das Beste ist. Trotz aller Fürsorge, Empathie und Weitblick kann ich nie wissen, was für alle Beteiligten das Richtige ist.
Und was hat sich nicht schon alles als perfekt dargestellt, und war weit davon entfernt? Oder was hat sich vielleicht erst viel später als die perfekte Wahl herauskristallisiert? Den Job, den du nicht bekommen hast, den Flug den du nicht gebucht hast, den Kurs zudem du dich angemeldet hast?
Aus unserer Perspektive sehen wir immer nur einen Bruchteil des Ganzen.
2. Die besten Entscheidungen werden rational vom Verstand, nach der Analyse aller Informationen getroffen. Alle Eventualitäten und Auswirkungen sollen einkalkuliert sein, damit wir für alles gewappnet sind.
Eine Studie von Joseph Mikels, Psychologe und Assistenzprofessor an der DePaul University in Chicago, hat gezeigt, dass Bauchentscheidungen besser sind als Kopfentscheidung. Bei komplexen Entscheidungen kommen 65 Prozent der Teilnehmer zum objektiv besten Ergebnis, wenn sie auf ihren Bauch hören. Demgegenüber wählen diese beste Alternative nur 26 Prozent, wenn sie rational entscheiden.
Wir werden nie alle Informationen besitzen, niemals. Zum einen weil unser Informationsradius begrenzt ist. Weil es so viele Fakten, Details und Alternativen gibt, dass wir unmöglich alle studieren können.
Und zum anderen machen wir jeden Tag neue Erfahrungen, erhalten neue Informationen, mehr Klarheit, mehr Einsicht. Die automatisch dazu führt, dass wir vielleicht schon morgen, eine andere Entscheidung treffen würden. Weil wir klüger geworden sind.
3. Die Entscheidung soll für niemanden negative Auswirkungen haben.
Jede Entscheidung hat immer Konsequenzen. IMMER! Egal ob sie nur mich betrifft, oder andere Personen involviert sind. Mit einer Entscheidung „dafür“, schliesst man gleichzeitig alle anderen Optionen aus. Wenn ich mich für Sommerferien am Strand entscheide, schliesse ich gleichzeitig Skifahren in den Bergen aus.
Aber anstatt sich darauf zu fokussieren, was man angeblich „verliert“ (das Skifahren), kann man sich darüber freuen, was möglich wird (baden im Meer).
Und oft will man ja eine Veränderung, etwas soll anders werden, neu werden. Ein neuer Job, eine neue Partnerschaft, eine neue Wohnung, usw.
Denn wie Albert Einstein schon wusste: „Es ist Wahnsinn, immer das Gleiche zu tun und etwas anderes zu erwarten.“ Also braucht es eine Entscheidung, die zu neuen Taten führt.
Oder soll ich mich besser NICHT-entscheiden, damit andere glücklich sind? Aber: sich nicht zu entscheiden, ist ja auch eine Entscheidung! Und kann dazu führen, dass andere für uns entscheiden. Der Arbeitgeber, der die Anstellung kündigt. Der Partner, der die Beziehung beendet. Oder der Körper, der plötzlich krank wird.
Dann könnte man noch die Anderen fragen, wie sie entscheiden würden. Nur wenn ich 10 Personen frage, erhalte ich 10 verschiedene Antworten, die nur noch mehr Unsicherheit stiften. Und schliesslich kann ich die Verantwortung für mein Leben nicht delegieren.
Zurück zur Kundin. Was war der Dreh, was hat es möglich gemacht?
1. Ein klares Ziel. Denn wenn der Kapitän das Ziel nicht kennt, ist kein Hafen der richtige.
2. Ressourcen, Ressourcen, Ressourcen. Welche Stärken, Fähigkeiten, Kompetenzen habe ich, damit ich mir die Veränderung zutraue?
3. Wenn all das nicht, was dann? Oder „thinking out of the box“
4. Reflexion, Spiegel, Rückmeldung von aussen: was sehe ich, höre ich als Coach, was die Klientin zwar sagt, ihr aber selbst nicht bewusst ist.
5. Wahlmöglichkeiten: weil es oft nicht eine Entscheidung zwischen A und B ist, sondern von vielen verschiedenen Alternativen. Im Falle von meiner Klientin waren 5 Möglichkeiten auf dem Tisch. Und die Frage: „und was noch?“
6. Entmystifizierung: Sich frei machen von: der perfekten Entscheidung, auf das Bauchgefühl vertrauen und den Fokus wechseln von: was verliere ich, hinzu was wird möglich? Ihre Erkenntnis: „ich bin vogelfrei!“ 🙂
Und was auch noch hilft:
- Seine Werte kennen: Was ist mir wichtig oder wichtiger? Für was stehe ich? Für was gehe ich, setze ich mich ein?
Freiheit vor Sicherheit. Selbstbestimmung vor Abhängigkeit. Neugier vor Routine. Pioniergeist vor Vertrautheit. Herz vor Verstand. - Verantworung übernehmen: für sich, seine Handlungen und sein Leben. Ich bin mir der Konsequenzen meiner Entscheidung bewusst und akzeptiere sie. Und ich setze andere frei. Frei ebenfalls zu entscheiden, was für sie das Beste ist – in jedem einzelnen Moment. Ich treffe nur meine Entscheidungen: Man hilft anderen nicht, indem man ihnen Entscheidungen abnimmt, die sie selber treffen müssen.
- Die Erlaubnis: ich darf lernen, klüger werden und mich umentscheiden. Ich kann jeden Tag eine neue Entscheidung treffen.
Oft können wir uns nicht zu der besten Entscheidung DENKEN. Aber wir können sie ausprobieren, experimentieren, unterwegs justieren, kreativ werden, Möglichkeiten erkennen, unsere Ressourcen nutzen.
Und mit dieser Erlaubnis wird es leicht, Entscheidungen zu treffen, Lösungen zu sehen und sich auf den Weg zu machen. - Die Erkenntnis: Man bereut nie, was man getan, sondern immer, was man nicht getan hat. Marc Aurel (121 – 180), römischer Kaiser und Philosoph
Aber Achtung:
Jede Entscheidung ist wertlos, solange sie nicht in die Praxis umgesetzt wird. Setze darum die ersten Schritte innerhalb von den nächsten 72 Stunden. Denn nicht was du beabsichtigst, sondern was du tust, entscheidet!
Bedenke das Risiko, nichts zu riskieren. Das Risiko einer Fehlentscheidung ist oft geringer als das Risiko, seine wertvolle Zeit ergebnislos zu verschwenden.
Es „flutscht“
Persönlich höre ich auf mein Bauchgefühl und folge meiner Intuition. Damit bin ich schon immer gut gefahren. Auch 2016 als ich den Entscheid zur Auswanderung getroffen habe.
Und kaum war der Entschluss gefasst, sind die Dinge wundersam „geflutscht“ und ein „Zufall“ nach dem anderen hat sich ergeben und ich war „zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort“.
Alles ist möglich! Ich bin den Weg selbst gegangen. Ich habe die für mich grösste Entscheidung in meinem Leben getroffen. Und viel viel mehr erhalten, als ich mir jemals erträumt hatte.
Trau dich!
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